Von
Anna Lechner
Bearbeitet von
Sophie Schmidt
Ein Spieler hat in den letzten vier Monaten über 30.000 Euro verloren, was fast die Hälfte seines Jahresgehalts ausmacht. Seit Januar hat er seine Verluste ans Licht gebracht und kämpft gegen seine Spielsucht.
In den letzten 15 Jahren hat er insgesamt fast 200.000 Euro durch Glücksspiel verloren. Trotz guter Vorsätze, in diesem Jahr die Sucht zu besiegen, hat er erneut hohe Beträge an den Spielautomaten verloren.
"Es ist, als ob ich in einer anderen Welt bin, und die Hunderte sind nur Papier ohne Wert."
Der Frust über die hohen Verluste wird durch die emotionale Isolation verstärkt. Sein Ehepartner ist bereits besorgt und drohte, die Beziehung zu beenden, falls das Glücksspiel zu einem Problem wird. Viele Menschen in den Casinos wirken wie Zombies, gefangen in ihren eigenen Verlusten.
Die Illusion des Gewinns: Viele Spieler fühlen sich oft, als würden sie ein großes Gewinnspiel verdienen, was sie nicht sehen wollen, ist, dass es keine echten Gewinne gibt.
Emotionale Auswirkungen: Die beschämenden Fahrten nach großen Verlusten führen oft zu depressiven Gedanken, die spürbar sind.
Die Gefahr der Gewinnillusion: Zunächst gewann man klein, was den Reiz erst verstärkte. Die Flut der Emotionen, die mit diesen Gewinnen verbunden ist, verleitet zu weiteren Einsätzen.
"Es macht süchtig, einmal groß zu gewinnen, aber die meisten hören nicht auf."
So erkennen viele Menschen, dass die Gefahren des Glücksspiels weit über monetäre Verluste hinausgehen. Stimmungsschwankungen, Hoffnung, Enttäuschung und der Drang nach Flucht können das Leben eines Spielers dauerhaft beeinträchtigen.
△ 30.000 Euro verloren in 4 Monaten, fast 50% des Jahresgehalts
▽ Emotionale Belastung sowie familiäre Spannungen zunehmen
※ "Ich fühle mich so pathetisch, so traurig – ich brauche Hilfe!"
Das Problem des Glücksspielens kann viele Menschen betreffen. Ein offenes Gespräch über Betroffenheit bietet die erste Lösung. Für viele ist der erste Schritt, Unterstützung von einer Beratungsstelle zu suchen oder sich in Selbsthilfegruppen auszutauschen.
Gerade in solchen Situationen ist es wichtig, dass Betroffene die Unterstützung finden, die sie benötigen, um aus der Abwärtsspirale des Glücksspiels auszubrechen.
Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass die Zahl der Menschen, die unter Spielsucht leiden, in den kommenden Monaten steigen wird. Experten schätzen, dass etwa 10 bis 15 Prozent der Spieler Probleme mit ihrer Spielweise entwickeln können, insbesondere wenn sie emotionale Belastungen oder familiäre Schwierigkeiten erfahren. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit von Online-Glücksspielplattformen wird dieser Trend wahrscheinlich verstärkt. Viele könnten versuchen, in einer schwierigen Zeit Zuflucht im Glücksspiel zu suchen, was die Herausforderungen für Betroffene und ihre Angehörigen verschärfen könnte. Daher ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen und mehr Bewusstsein für die Risiken zu schaffen.
Ein wenig offensichtlicher Vergleich könnte die Zeit der großen amerikanischen Hypothekenkrise um 2008 sein. Damals erlitten viele Menschen aufgrund unrealistischer Erwartungen bei Immobilienkäufen massive finanzielle Rückschläge. Ähnlich wie Glücksspieler, die auf hohe Gewinne hoffen, waren auch viele Hauskäufer überzeugt, dass ihre Investitionen sicher wären. Beide Gruppen erlebten am Ende nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch emotionale und soziale Isolation. Diese Parallele zeigt, dass alle, gleich ob bei Glücksspiel oder Immobilien, von verführerischen Illusionen in die Irre geführt werden können, was oft zu drastischen Konsequenzen führt.